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dokumentiert
Resolution des Akademischen Senats (AS) der Universität Hamburg vom 12. Mai 2011

Gegen die Kürzungsabsichten des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg

Der Akademische Senat der Universität Hamburg hat die Kürzungspläne des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg mit Entsetzen zur Kenntnis genommen und stellt fest, dass der Senat sich offenbar von der Aufrechterhaltung oder gar dem versprochenen Ausbau der Wissenschaft in Hamburg verabschiedet hat. Das steht im eklatanten Widerspruch zu den Wahlversprechen und den Absichtserklärungen, die die SPD gegenüber dem Akademischen Senat (in der Beantwortung der Wahlprüfsteine) gegeben hat. Dort heißt es:

„Hamburgs Hochschulen müssen solide finanziert sein, damit sie in nationalen wie internationalen Vergleichen konkurrenzfähig sind. Wir werden Planungssicherheit für die Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen herstellen, geknüpft an gemeinsam erarbeitete Ziel- und Leistungsvereinbarungen.“
„Eine der Stärken der Universität Hamburg ist ihre Fächervielfalt. Diese Stärke gilt es zu erhalten und auszubauen. Der Charakter als Volluniversität darf deshalb nicht zur Disposition stehen, was sich auch in der Finanzierung widerspiegeln muss.“

Die Universität Hamburg wird ihren entschiedenen Widerstand gegen diese nun bekannt gewordenen Kürzungspläne setzen.
Der Akademische Senat fordert den politischen Senat auf, die Kürzungspläne unverzüglich zurück zu nehmen und der Bürgerschaft einen Haushaltsentwurf vorzulegen, der nicht einen Ab-, sondern einen Aufbau der Wissenschaft in Hamburg vorsieht.
Der Akademische Senat unterstützt nachdrücklich die Bemühungen des Präsidenten, die katastrophale Entwicklung abzuwenden und begrüßt die beschlossenen Sofortmaßnahmen des Präsidiums für die Universität.
Der Akademische Senat fordert die Mitglieder der Bürgerschaft auf, keinerlei Kürzungsplänen des Senats für den Wissenschaftsbereich zuzustimmen, sondern vielmehr eine alternative Budgetplanung vorzunehmen.
Die Zukunft der jungen Bürgerinnen und Bürger der Stadt macht es notwendig, aus der Mitte der Bürgerschaft heraus eigene Konzepte für die Entwicklung der Wissenschaft in der Freien und Hansestadt Hamburg zu entwerfen.
Die Universität Hamburg hat in den vergangenen Jahren unter größten Anstrengungen daran gearbeitet, ihr Profil zu schärfen, ihre Leistungen kontinuierlich zu erweitern und sich als internationaler Ort der Wissenschaft weiterzuentwickeln.
Diese Anstrengungen, die auch den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt dienen, dürfen nicht zunichte gemacht werden, denn: die Zukunft der Freien und Hansestadt beruht zu einem erheblichen Teil auch auf einer qualitätvollen Wissenschaft, die die Bildung und Ausbildung der nachwachsenden Generation gewährleistet und in der grundlagen- und anwendungsbezogenen Forschung die Basis der Innovationsfähigkeit der Unternehmen bildet.
An die Bürgerinnen und Bürger der Stadt appelliert der Akademische Senat:
Bitte bestehen Sie auf der Einlösung der Versprechungen, die die Politik Ihnen vor der Wahl gegeben hat und treten Sie für Ihre Universität Hamburg ein!
Schließen Sie sich den Protestmaßnahmen Ihrer Universität an!
Treten Sie mit uns ein für die Zukunft der Freien und Hansestadt Hamburg!


Konkrete Forderungen des Akademischen Senats an den Senat der Freien und Hansestadt Hamburg für die Zukunft der Wissenschaft enthält eine weitere Resolution des AS, die zu finden ist unter:
www.verwaltung.uni-hamburg.de/pr/2/21/pm/2011/pm39.html.

http://www.fsrk.de/artikel_218.html [Stand 12. Mai 2011]